„Fronleichnam ohne Speedway in Olching ist wie Frühstücken ohne Brot!“

Mit diesem Statement kommentierte Olchings Speedway-Superstar Martin Smolinski die diesjährige Situation am Traditions-Renntermin, dem das Coronavirus den Garaus gemacht hat.

Dabei hatten sich die Funktionäre die German Open 2020 ziemlich bombastisch ausgemalt. Im Jubiläumsjahr – der Motorsportclub Olching wird in diesem Jahr bereits 70 Jahre alt – sollte wieder ein hochkarätiges internationales Fahrerfeld an den Start gehen und Tausende von Fans ins Stadion an den Amperauen locken. Ab 14.00 Uhr hätten in Olching die Motoren gedröhnt, es wäre roter Sand aufgewirbelt worden und der unverkennbare Duft von Methanol, gemischt mit Rizinusöl, hätte den Fans um die Nase geweht.

Stattdessen herrscht diesmal am 11. Juni völlige Stille. Vielleicht ist die eine oder andere Krähe im Stadion unterwegs und legt eine Nuss oder eine Schnecke auf die Rennpiste. Nur knacken wird das Krähenfrühstück niemand.

„Seit ich ein kleiner Junge war, war ich beim Olchinger Rennen vor Ort! Nur als 1999 das Hochwasser war, musste das Rennen auch vorab gestrichen werden. Normalerweise dreht sich um diese Zeit bei mir alles um die German Open: VIP-Gäste einladen, planen, aufbauen – und vieles mehr.“ erkärt „Smoli“, der sich derzeit von einer schweren Trainingsverletzung erholt, die er sich kürzlich in Leipzig zugezogen hat. „Wir alle vermissen es – das zeigt, wie wunderbar unser Speedwaysport ist: die Gemeinsamkeit, das Zusammenkommen von Jung und Alt, der alljährliche Familienausflug zum Olchinger Traditionsrennen, der Geruch, der Sound der Motoren!“ erinnert sich Martin Smolinski wehmütig an die Großveranstaltung, die in Olching an Fronleichnam immer wie selbstverständlich auf der Tagesordnung stand.

Und Smolinski ist sich sogar sicher, „selbst Motorsportgegner sagen, dass in dieser Zeit etwas fehlt – denn es ist alle Jahre wieder etwas Besonderes, was der MSC Olching mit seinen ehrenamtlichen Helfern hier auf die Beine stellt.“ Und genau hier können wir vom MSC Olching bei den Fans bereits einen kleinen Hoffnungsschimmer aufkeimen lassen: die nagelneuen Airfences sind da! Und nur einen Tag nach Fronleichnam werden sie im Olchinger Stadion aufgebaut, damit zumindest der Trainingsbetrieb bald wieder aufgenommen werden kann. An dieser Stelle wünschen wir unserem „Smoli“, dass er bald wieder gesund und fit ist, damit auch er wieder auf der Olchinger Rennpiste seine Runden drehen kann!

Wir wünschen uns für die Zukunft, dass Martin Smolinski recht hat, wenn er sagt: „Ich glaube, es gibt keine zweite Sportveranstaltung im Landkreis, welche solch eine Zuschauerfrequenz alle Jahre wieder hat.“ Und: „Es geht weiter nach Corona, auf weitere viele Jahre!“