Spannender Weg nach Togliatti

Bei bestem Sommerwetter erlebten die 3000 Zuschauer an Fronleichnam ein aufregendes Speedway-WM-Halbfinale in Olching, das der Däne Leon Madsen mit Maximumpunktzahl für sich entscheiden konnte. Auf Rang zwei landete Piotr Pawlicki aus Polen. Dritter wurde nach einem Sieg im Stechen Olchings Lokalmatador Martin Smolinski.

Das ganze Stadion war schon fast in Partystimmung, als in Olching erstmals das Startband hochging und der slowakische Grand Prix Pilot Martin Vaculik den ersten Heat mit einem Laufsieg beendete. Nur die besten sieben Athleten würden an diesem Renntag die Qualifikation für den Speedway Grand Prix Challenge in Togliatti (Russland) schaffen.

Gleich danach war Olchings Superstar Martin Smolinski erstmals am Start, doch der „Bombenstart“ am Anfang glückte ihm nicht. Ob er bei den „glorreichen Sieben“ letztlich dabei sein würde, war zu Beginn der Veranstaltung nicht absehbar. „Smoli“ musste sich im Laufe des Rennens erst noch warm fahren: ab dem dritten Durchgang fand er zu seiner gewohnten Form zurück und begeisterte die Fans mit zwei ersten Plätzen in Folge.

Blendend lief es für den späteren Tagessieger Leon Madsen. Der 28–jährige Däne aus Vejle kam mit der Olchinger Rennpiste bestens zurecht und blieb bis zum Schluss ungeschlagen. Gegen ihn musste der Gesamtzweite Piotr Pawlicki aus Polen genau ein einziges Mal im Laufe des Rennens Federn lassen.

Beonders schön für die einheimischen Fans: Dritter wurde dann nach einem Stechen um den letzten Treppchenplatz Martin Smolinski – die Fangemeinde tobte, als er den Polen Adrian Miedzinski schon nach kurzer Distanz regelrecht abhängte. Auch Martin Vaculik hätte in diesem Stechen mitfahren sollen – jedoch verzichtete er und begnügte sich so mit Gesamtrang fünf.

Groß war die Freude auch bei Kai Huckenbeck, dem zweiten deutschen Starter im Feld: auch er musste ins Stechen – jedoch ging es hier knallhart um die letzten beiden Tickets für Togliatti. Die Fans hatten gehofft, dass der 24-jährige Speedwayprofi aus Werlte es schaffen würde – und waren dennoch etwas überrascht, als dann am Schluss feststand: beide deutschen Piloten haben es geschafft und sind am 19. August in Togliatti dabei.

Auch der Pole Mateusz Szczepaniak kam im Stechen noch durch – der Däne Kenneth Bjerre dagegen, landete hier auf dem undankbaren dritten Platz, wurde somit Gesamtachter und schied aus.

Für den legendären Briten „Bomber“ Chris Harris war in Olching ebenfalls Endstation, er konnte an seine spektakulären Überholmanöver in der Vergangenheit nicht anknüpfen.

Ergebnis:

1. Leon Madsen DK 15
2. Piotr Pawlicki PL 14
3. Martin Smolinski D 10
4. Adrian Miedzinski PL 10
5. Martin Vaculik SK 10
6. Kai Huckenbeck D 8
7. Mateusz Szczepaniak PL 8
8. Kenneth Bjerre DK 8
9. Chris Harris GB 7
10. Peter Ljung S 6
11. Hans Andersen DK 6
12. Oliver Berntzon S 5
13. Mikkel Michelsen DK 4
14. Maksims Bogdanovs LV 4
15. Kjastas Puodzuks LV 3
16. Andriy Karpov UA 2