German Speedwaymasters – der Sieger kommt aus Lettland

Der 27-jährige Speedwayprofi Andžejs Lebedevs aus Daugavpils (Lettland) stand am Schluss ganz oben auf dem Siegerpodest – mit „weißer Weste“. Und dabei war er ursprünglich gar nicht im Fahrerfeld vorgesehen gewesen.

Der Auftakt im Rahmen der German Speedway Masters – Rennserie fand an Fronleichnam in unserer Olchinger „Maxlrainer Arena“ statt. Das Organisatorenteam ging mit etwas gemischten Gefühlen in die seit 2019 erstmalig wieder stattfindende Großveranstaltung – zum einen hatte die Wettervorhersage für den Renntag Gewitter angesagt und zum anderen hatte der Bahndienst mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Speedway-Action vom Feinsten“ (Foto: Helmut Richter)

Einen Tag vor dem Rennen hatte es bei den Vorbereitungen für das Rennen das Turbinenrad des Wasserwagens zerrissen. „Das Teil schaut aus wie ein kleines Mühlrad und jetzt ist es in tausend Teile auseinander geflogen!“ erläuterte einer der Funktionäre das Malheur. Sodann wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt und in einer „Nacht und Nebel- Aktion“ ein einigermaßen passender Wasserwagen gefunden und ausgeliehen. Hier musste dann aber in der Nacht vor dem Rennen noch ein Teil umgebaut werden, sonst hätte der Leihwasserwagen viel zuviel Wasser auf einmal auf die Bahn geworfen.

Besonderer Dank gilt hier unserem Rennleiter Joachim Neumaier, der den Umbau des Wasserwagens so hinbekam, dass die Wasserdosierung einigermaßen passte. Man jonglierte zwar während des Rennens hinsichtlich des Bahnbelages durchaus ein wenig zwischen Schlammbad und Sandsturm hin und her, aber insgesamt passte die Rennpiste und bei schönstem Sommerwetter bekamen die über 2.000 Zuschauer dann Speedway der Spitzenklasse zu sehen.

Zwischen Schlamm und Sandsturm (Foto: Jürgen Peter)

Im Olchinger Oval ging es heftig zur Sache: hier kämpften die Mannschaften des MSC Olching, des MSC Vier Tore Neubrandenburg, der DMV Tigers/Eagles, des MSV Herxheim, der Nidda Crodiles, des MC Bergring Teterow, des GSM Juniorteams und des Emsland Speedway Teams Dohren um Punkte und Pokale.

Celina Liebmann in Action (Foto: Christopher Horne)

Das Emsland Speedwayteam aus Dohren mit dem Dänen Mads Hansen und dem Neumünsteraner Norick Blödorn und die Mannschaft des MSC Bergring Teterow, vertreten durch den Polen Grzegorz Zengota und den Memminger Erik Riss, schafften es als einzige Mannschaften beide Fahrer in einem der beiden Halbfinals unterzubringen. Ergänzt wurden diese durch den italienischen und argentinischen Meister Paco Castagna für die Nidda Crocodiles, den Lokalmatadoren Valentin Grobauer für den MSC Olching, Kevin Wölbert der erst kurz vor dem Rennen vom Team DMV Tigers/Eagles für den verletzten Max Dilger verpflichtet worden war und der in den Vorläufen ohne Punktverlust gebliebene Andžejs Lebedevs, der die Farben des MSC Vier Tore Neubrandenburg vertrat.

Mit Vollgas in die erste Kurve (Foto: Christopher Horne)

Den Sieg des ersten German Speedway Masters im Jahr 2022, in der Einzelwertung, sicherte sich dann auch Andžejs Lebedevs vor Norick Blödorn, Mads Hansen und Grezegorz Zengota, der wegen eines Kettenrisses das Finale nicht zu Ende fahren konnte.

Paco Castagna (I) (Foto: Jürgen Peter)

Mit dem Sieg sowohl im Halbfinale und Finale und der makellosen Vorrunde fuhr der Lette Andzejs Lebedevs dann das Punktemaximum für seinen Club und die Teamwertung heraus.

Siegerehrung Einzelwertung: 2. Platz Norick Blödorn, 1. Platz Andzejs Lebedevs, 3. Platz Mads Hansen (Foto: Niklas Breu)

Hier stand am Ende das Emsland Speedwayteam Dohren ganz oben auf dem Siegertreppchen, gefolgt von den Mannschaften des MC Bergring Teterow und des MSC Vier Tore Neubrandenburg.

Siegerehrung Teamwertung: Platz 2 MC Bergring Teterow, Platz 1 MSC Dohren, Platz 3 MSC Vier Tore Neubrandenburg (Foto: Niklas Breu)

Das Olchinger Team, bestehend aus Valentin „Valle“ Grobauer und Erik Bachhuber, landete auf Rang fünf.

Das Team des MSC Olching: Valentin Grobauer (vorne links) und Erik Bachhuber (vorne rechts), mit Teambetreuer Tim Wunderer und den beiden „Grid girls“ (Foto: Helmut Richter)

Neben der Bahn wurden das Rennen von keinem geringeren als dem Aushängeschild des deutschen Speedway, Martin Smolinski, begleitet, der seine Teilnahme leider verletzungsbedingt absagen musste, es sich aber nicht nehmen ließ, als Co-Stadionsprecher das Publikum anzuheizen.

Martin Smolinski mit dem im Innenfeld „gestrandeten“ Erik Riss (Foto: Jürgen Peter)

Im Beiprogramm erlebten die Fans einige Rennläufer der Junioren C Klasse. Der für den MSC Olching startende Patrick Hyjek sicherte sich hier den obersten Podestplatz, gefolgt von seinem Teamkollegen Kacper Cymerman und dem Herxheimer Tim Widera.

Das nächste Startband der dreiteiligen Rennserie hebt sich am 12.08.2022 auf der Grand Prix Strecke des Teterower Bergrings.

Bei uns in Olching steigt die nächste Veranstaltung am 23. und 24. Juli (ADAC Bayerncup und Speedway Teamcup). – Wir sehen uns!